Normalerweise gebe ich grundsätzlich heimlich was ab. Aber, manchmal muss man einfach Aufmerksamkeit generier.
Die Signal Foundation hat kosten von rund 50 Mio USD jährlich für einen Dienst der niemanden Geld kostet. Und das zu finanzieren braucht man entweder Spenden, oder man verkauft die „Kundschaft“.
Wer also ein klein wenig über hat (und sei es nur ein Euro) der kann ja mal ein Gedanken daran verschwenden ob man das Projekt nicht unterstützen möchte.
@Sven Wenn sie aufhören, mein Geld **und** meine Daten an Amazon und Google weiterzugeben, mache ich das.
@nik google hat sie doch schon rausgeworfen und Amazon droht auch mit Rauswurf weil die dort zwar hosten, aber die Daten dort nicht einsehbar sind.
Also ja. Man kann es skeptisch sehen das das Geld dort landet, aber die der Rest ist durchaus vertretbar.
Und was wäre die Konsequenz wenn es finanziell nicht mehr tragbar ist?
Das die Leute den das digitale eh egal sich mit Begeisterung ein Matrix Server aufsetzen?
@Sven Oder dass Signal einsieht, dass die, die es wollen und können, zumindest einen eigenen Signal-Server aufsetzen und benutzen dürfen.
Aber ja. Offene Plattformen und Dezentralisierung sind mir lieber als Millionen für einen zentralisierten Walled Garden.
@nik wäre mir auch lieber, aber wenn ich mich mal außerhalb der Techbubble im echten Leben umsehe, dann wird exakt eine Sache passieren wenn Signal die Dienste so nicht mehr bereitstellt kann.
Die gesamte Kommunikation die ich über laaaaange Zeit auf Signal ziehen konnte wird in absoluter Rekordzeit über das RZ von Meta laufen!
Ich habe ungelogen 4 Jahre gebraucht bis ich endlich da angekommen bin das ich WhatsApp löschen konnte.
Ich habe seit 12 Jahren kein WhatsApp mehr und erreiche alle meine Kontakte per XMPP und Matrix.
Mir zu unterstellen, das sei kein echtes Leben, finde ich schon beachtlich, sofern du mich nicht näher kennst.
Aber darum geht es auch nicht. Für 50 Millionen kann Signal locker digital souverän gehostet werden und muss nicht Amazon und Google fördern.
@nik ich habe dir nicht unterstellt das du kein echtes leben hast. Ich habe gesagt „wenn ICH MICH im echten leben…“
Aber ok. Jeder soll es so handhaben wie er es mag. Und die initiale Intension war das sich jeder mal Gedanken machen kann ob er es nicht unterstützen möchte.
Du hast dir (offensichtlich) die Gedanken gemacht und hast eine Meinung dazu. Das ist schön und gut so. Wenn andere jetzt auch noch drüber nachdenken, um so besser. 😉
@Sven @nik Wenn ich dem mal beipflichten darf, ich bin da bei Sven. In meinem "echten Leben" mit Klassen- & Kindergarten-Gruppen war es nicht möglich alle auf Signal als kostenlosen Messenger zu bekommen. "Zweiter Messenger? Um Himmels Willen."
An Threema war gar nicht zu denken. "Zweiter Messenger? Bezahlen? Spinnst Du?".
XMPP oder Matrix ließe sich zwar vielleicht kostenfrei umsetzen, aber da wären wir wieder bei Frage 1 "Zweiter Messenger?" PLUS nicht einfach installieren und loslegen...
@schm43cky @Sven @nik Letzte Woche same Topic gehabt mit ccc nahem Nerd: Ich musste mir SchildiChatNext installieren aus irgendeinem Fork Repo, weil das Feature xyz-NG hat und für die spezifische Instanz notwendig sei. Ok. Teil hängt sich beim onboarding auf. Dann endlich mit Unterstützung geschafft, dann meint Matrix, der Client habe seinen Security Key verloren. Great. Key reset notwendig nach 30 min usage. Erzähl das mal meiner Schwäger*in, die WhatsApp nutzt. Du wirst einfach im allgemeinen sozialen Leben nicht mehr berücksichtigt. Signal hingegen konnte ich in Verwandtschaft vermitteln und wurde (genervt) akzeptiert. Klar, compartmentalization schwierig wegen Tel-Nr., aber das ist für Alltags-Normalbedürfnisse irrelevant. Matrix
@schm43cky @Sven @nik Matrix ist gut und wichtig weiter zu entwickeln, usability weiter zu verbessern etc, aber ggf nicht für *diesen* Anwendungsbereich. Beruflich nutze ich es und da funktioniert es gut für mich.
@reqa @schm43cky @nik ich nutze auch Matrix. Auch privat. Aber ich verstehe jeden der sagt das er es nicht möchte.
Wenn ich jetzt Tante Erna erklären soll wie sie damit umgehen kann/soll dann bekomme ich maximal ein höfliches freundliches Lächeln damit es schnell ein Ende nimmt.
Ernas größte Sorgen sind die Schnecken im Garten und was die Nachbarn denken wenn eine Tulpe verblüht ist. Der ist Datenschutz doch (sorry) Scheiß egal!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Datenschutzfragen gar nicht notwendig sind, um sich für einen Messenger zu entscheiden.
Echte Beziehungen scheitern nicht an einem Messenger. Wer in einer gleichwürdigen Beziehung die klar formulierten Grenzen der*s anderen respektiert, wird das auch beim Messenger tun.
Welche Hilfe dafür bei der praktischen Umsetzung benötigt wird, ist sehr individuell.
@nik @reqa @schm43cky Wenn man ein Ziel hat und ich denke wir zwei haben da ein sehr ähnliches, wenn nicht sogar das gleiche, dann muss man sich überlegen wie man da hinkommt.
Das wird weder kurz noch mittelfristig funktionieren.
Man schafft es nur wenn die Leute aus der Techbubble da unterstützen und sie >langsam< ranführen.
Durch die Verbreitung, Ähnlichkeit und Bekanntheit halte ich persönlich Signal für einen guten Zwischenschritt.
Signal ist deshalb ein guter Zwischenschritt. Der Prozess erfordert aber, dass weder Signal noch die Nutzer*innen ihn als Ziel ansehen, sondern eben als Zwischenschritt.
Was ich fordere, ist also, dass Signal uns bei dem Prozess hilft und sich ebenfalls mit uns transformiert.
@nik @reqa @schm43cky und das macht es ja, wenn auch träge.
Mittlerweile kann man Signal nutzen ohne die Rufnummer verteilen zu müssen.
Wenn die Sensibilität geschaffen wurde, dann kommt irgendwann der Rest von selbst.
@nik @reqa @schm43cky ja schau. Punkt 2 ist doch gegeben. Es wird ja niemand gezwungen WA zu nutzen. Das haben die alle für sich selbst entschieden.
Das Problem ist, das die daraus resultierenden Konsequenzen einfach nicht bewusst werden.
Das Interesse ist auf einen Niveau, wenn ich jemanden ein Kaufvertrag hinhalte und sagen ich brauche die Unterschrift da für den Datenschutz, dann verkaufe ich Heizlüfter für die Hölle.
@Sven @reqa @schm43cky
Ich habe zwei Ziele.
1. Ich habe das Bedürfnis, mit den Menschen, zu denen ich Beziehungen habe, kommunizieren, ohne meine Integrität im Bezug auf informationelle Selbstbestimmung zu verletzen.
2. Ich habe die Moralvorstellung, dass alle Menschen aktiv informationell selbstbestimmt handeln sollten.
Beides lässt sich unabhängig verfolgen. Das erste braucht persönliche Sprache, das zweite Methoden zur Aufklärung und vor allem einen Prozess.